Forecast Planung Realität Unsicherheit Akzeptanz privat beruflich Entwicklung coaching

Eine typische Situation, ob im beruflichen Kontext oder privat, ist die Erstellung eines wirklich detaillierten Plans für eine Unternehmung oder ein Projekt. Und je detaillierter der Plan ist, desto eher ist er umzusetzen. Schließlich hat man auch an alles gedacht. Haarklein wurde noch jede so kleine Eventualität eingeplant, um dann zum Abschluss voller Stolz und mit einem guten Gefühl den Planungsprozess abzuschließen. Ab jetzt kann nichts mehr schief gehen.

Nach der ersten Woche der Umsetzung steht fest, dass der Plan so nicht zu halten ist und der erste Frust macht sich breit. Erste Gegenmaßnahmen werden ergriffen und unter hohem Aufwand wird der Plan angepasst. Meilensteine werden verschoben und Deliverables neu definiert. Der Druck wird natürlich erhöht, weil man ja sich oder anderen Stakeholdern versprochen hat, auf jeden Fall den vollen Umfang zum Datum XY zu liefern. Man konnte schließlich zu Beginn des Projektes in die Zukunft blicken.

Ich denke jeder kennt diese Situation. Und jeder empfindet sie als äußerst sinnfrei, da jedem zum einen klar ist, dass man nicht in die Zukunft blicken kann und es natürlich nicht das erste Mal ist, dass man genau so eine Situation erlebt. Die Lernkurve ist bei allen Beteiligten gleich null.

Aber es gibt Abhilfe. Anstatt detailliert in die ferne Zukunft zu blicken, reicht es, wenn man die nahe Zukunft im Blick hat und die ferne Zukunft nur grob umreißt. Dazu bedient man sich des „rolling wave forecast“.

Im Kern des „rolling wave forecast“ geht es darum Unsicherheit zu akzeptieren. Die einzelnen Tasks für die Umsetzung werden dabei priorisiert und entsprechende der Prioritäten abgearbeitet. Dazu sind sie klein genug, dass sie innerhalb eines Tages oder längstens einer Woche abgearbeitet werden können. Die Zusage für die Umsetzung gilt mit einer hohen Wahrscheinlichkeit nur für die kommenden zwei Wochen. Für die Wochen danach nimmt die Genauigkeit stetig ab.

Der Vorteil dieses Vorgehen ist zum einen, dass der Forecast immer die aktuellen Gegebenheiten reflektiert und somit im Verlauf eines Projektes auftretende Unwägbarkeiten kurzfristig berücksichtigen kann. Und zum anderen werden mehr Erfolgserlebnisse erzeugt, da es „nur“ darum geht, die Versprechen für die kommenden Wochen einzuhalten.

Und so sieht ein Forecast dann aus. Die Features F1 und F2 werden mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten 2 Wochen fertig. Features F4 – F6 wahrscheinlich in den kommenden 3 – 6 Wochen. Für die Features F7 – F11 wird es dann noch ungenauer.

Nach 2 Wochen kann der Forecast angepasst werden. Es wird der aktuelle Entwicklungsfortschritt gezeigt. Aufgrund von unvorhergesehen Ereignissen konnte Feature F2 doch nicht vollständig abgeschlossen werden.

Gerade für all diejenigen, die sich schwer tun die Motivation aufrecht zu erhalten, wenn sie von Woche zu Woche im Plan ins Hintertreffen geraten, kann die Nutzung des „rolling wave forecast“ ein echter Game Changer sein. Sowohl im beruflichen Umfeld im Kontext von Projektumsetzungen als auch privat bei der Erreichung persönlicher Ziele. Der Plan passt sich der Realität an und nicht umgekehrt.

Wenn ihr mehr dazu wissen wollt, sprecht uns gerne direkt an: https://coaching-und-change.de/kontakt/

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